„Gar nichts tun, das ist die allerschwierigste Beschäftigung und zugleich diejenige, die am meisten Geist voraussetzt.“

Oscar Wilde

Beim Sprechen verleihen klug eingesetzte rhetorische Pausen dem Gesagten besondere Bedeutung und Wirkung. Botschaften werden besser strukturiert, besser verstanden und bleiben besser im Gedächtnis. Sprechpausen ermöglichen es mir als Sprechende, mich selbst besser wahrzunehmen. Mich zu sammeln, zu fokussieren und meine „Antennen“ bei meinen Zuhörenden zu haben.

Eine inspiratorische Pause bringt mir Atem (lat. inspirare = einatmen) und Ideen, Inspiration. Ein guter Redner oder eine gute Rednerin redet sich eben nicht ohne Punkt und Komma um Kopf und Kragen, so dass die Luft wegbleibt!

Meine Klientinnen und Klienten ermutige ich daher gebetsmühlenartig immer wieder, nicht nur Mut zur Pause, sondern Lust an der Pause zu entwickeln. Durch bewusste Pausen kann ich das Tempo steuern, Betonungen schaffen und so Aufmerksamkeit generieren. Und nebenbei auch noch lästige Äh’s und Füllworte vermeiden…

Dramatik, Spannung und auch Humor transportieren sich niemals ohne gute Spannungs- und Wirkungspausen. Auf der Bühne sprechen wir vom Timing. Ohne Timing keine Pointe. In der Rhetorik, auf der Bühne und in der Musik sprechen wir zu Recht von der Macht der Pause.

Stellen Sie sich ein Musikstück – z.B. eine Oper, einen Song, ein Gitarrensolo - ohne eine musikalische Pause vor, einfach dahinplätschernd. Das funktioniert allenfalls für eine Meditation…In der ausgeschriebenen Musik, der Notenschrift, werden Pausenzeichen benutzt. Anders als beim Sprechen gibt es hier also eine „Pflicht“, eine Vorgabe zur Einhaltung von Pausen.

„Es gibt viele gute Pianisten. Aber ich beherrsche die Pausen.“

Arturo Benedetti Michelangeli

Pausen können Konflikte entschärfen. In einer (gedanklichen) Kampfpause kann ich mir die Zeit nehmen, mir durch eine Atempause Luft zu verschaffen, in Verbindung mit meinem Körper zu kommen und gleichzeitig mein Gegenüber wahrzunehmen. Zu verstehen. Der berühmte Raum zwischen Reiz und Reaktion ist die beste Pause, um wieder Herrin meiner Sinne zu werden.

„Zwischen Reiz und Reaktion liegt ein Raum. In diesem Raum liegt unsere Macht zur Wahl unserer Reaktion. In unserer Reaktion liegen unsere Entwicklung und unsere Freiheit.“

Viktor Frankl

Im Theater und Konzerten gibt es Pausen, die zur Erholung der Mitwirkenden und der Zuhörenden dienen während am Pausenbuffet Pausengespräche geführt werden…

Diesen Text hier zum Beispiel schreibe ich (nein, nicht mit KI) mit der berühmten Pomodoro Technik: 25 Min. konzentriertes Tun, 5 Min. Pause, in diesem Rhythmus bis zu viermal, dann gibt es eine längere Pause. Klappt bei mir hervorragend.

Gönnen Sie sich bewusst große und kleine Verschnaufpausen.

„Nimm Dir Zeit zum Glücklichsein, es ist die Quelle der Kraft. Nimm Dir Zeit zum Spielen, es ist das Geheimnis der Jugend. Nimm Dir Zeit zum Lesen, es ist der Ursprung der Weisheit.“

Achim von Arnim

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine wunderschöne Sommerpause, voller selbstbestimmter Pausen. Und nach meiner sommerlichen Spiel-, Trainings- und Sendepause freue ich mich auf unsere Wiederbegegnungen!

Herzlichst,

Ihre Nicola Tiggeler

P.S. Hier wieder meine bunten, subjektiven Tipps für hoffentlich viele schöne Pausen!

Nach 200! gutgelaunten Vorstellungen des Theaterstücks "Die Kehrseite der Medaille", in dem ich zusammen mit meinem Mann Timothy Peach spiele, gibt es nun für mich eine kleine Spielpause bis zur nächsten Tournee im Herbst.Im Jahr 2024 folgen dann Gastspiele in den Theatern Stuttgart (ab Januar) und München (ab Mai) sowie zwei weitere Tourneen.

Wenn Sie dabei sein möchten, hier finden Sie die Übersicht:

Termine und Spielorte für: Die Kehrseite der Medaille

Ich würde mich sehr freuen, Sie im Theater begrüßen zu dürfen!

Für die sommerliche Lesepause:

Dinner mit den Schnabels – von Toni Jordan

Die Kritik im NDR schwärmt: „Der witzigste Roman des Frühjahres!“ Elke Heidenreich: „In dieses Buch werden Sie sich verlieben! Ich habe lange, seit ‚Eine Frage der Chemie‘ von Bonnie Garmus keinen so unterhaltenden Roman mehr gelesen.“

Simon kommt nicht in die Gänge. Er soll den Garten eines Freundes im Auftrag seiner gefürchteten Schwiegermutter in nur einer Woche für eine Familienfeier umgestalten. Doch der arbeitslose Architekt, der nach der Pandemie mit Familie vom schicken Haus in eine enge Wohnung ziehen musste, ist ein Meister des Aufschiebens, sein Grundgefühl ist Überforderung.

Und was er nicht weiß: Schon in der ersten Szene sitzt seine Frau beim Scheidungsanwalt. In dieser Woche wird wirklich alles in seinem Leben komplett auf den Kopf gestellt. Klingt vielleicht nur mäßig komisch. Die Australierin Toni Jordan schafft aber wundervoll nahbare Charaktere und erzählt so hinreißend und unwiderstehlich von Familienabgründen, dass ich mich nicht entziehen konnte und wollte.

Bei dieser Serie habe ich mir nur wenige Pausen gegönnt:

„The Marvelous Mrs. Maisel“, Staffel 5, Amazon

Schon einmal habe ich Ihnen diese fabelhafte, inzwischen mit sagenhaften 20 Emmys ausgezeichnete Serie ans Herz gelegt. Nun also die fünfte und unwiderruflich letzte Staffel. Ich beneide alle, die die Serie noch nicht kennen…

Vor dem Erfolg kommt oft das Scheitern. Das trifft ganz besonders auf die Karriere der jüdischen Hausfrau Miriam (Midge) Maisel als Stand Up-Comedian in den späten 50er Jahren in New York zu. Diesmal wissen wir durch jeweils vorangestellte Blicke in die Zukunft, dass der Erfolg kommt. Aber um welchen Preis? Detailverliebte, quietschbunte Szenenbilder und Kostüme, rasant-bissige und urkomische Dialoge und natürlich die tollen Schauspieler machen diese Serie für mich einzigartig. Vor allem Rachel Brosnahan spielt Midge als Naturgewalt. Oft ungestüm, unüberlegt, und doch unwiderstehlich charmant wirbelt sie die Männer- und Familienwelt der frühen 60er Jahre durcheinander. Kongenial: Alex Borstein als ihre Agentin Susie Myerson. Ich werde sie und alle grandiosen Figuren dieser absolut liebenswerten Serie vermissen. Hier schonmal der Link zum Trailer.

Eine frische Stimme für eine Entspannungspause:

Loi (YouTube loimusic)

Eine Stimme, die mich sofort aufhorchen ließ: Die junge Mannheimerin Leonie, genannt Loi. Mit 14 Jahren war sie 2017 im Finale von „The Voice Kids“ dabei. Als Ausgleich zu den Abi-Prüfungen nahm sie Cover Songs auf und stellte sie ins Netz. Ihre Version von Blinding Lights wurde inzwischen mehr als 50 Mio. Mal angeklickt. Auf TikTok erfreut sie ihre Follower auch schon mal mit einem gesungenen Pancakes-Rezept.

2021 erschien ihre Debüt Single „I Follow“, in bester Balladen Tradition, 2022 ihr Hit „Gold“, den sogar ich jetzt wiedererkannte. Ihr Silvester-Auftritt am Brandenburger Tor war der Auftakt für eine große öffentliche Aufmerksamkeit, die in diesem Herbst in einer ersten Solo-Tour gipfelt. Auch ein erstes Studioalbum soll erscheinen. Die 20-Jährige, die mit der jungen Adele verglichen wird, hat angeblich schon mit sieben Jahren davon geträumt, vor einem ausverkauften Madison Square Garden zu spielen. Warum nicht, bei der Begabung?

Präsenztraininigs: 

Ihre Stimme bestimmt! – Basistraining 

Eintägiges Intensivtraining zur Steigerung der persönlichen Präsenz

Termin: 19.10.2023, 09:30-17:30

Ort: Hotel im Großraum München

Weitere Informationen

Stimme.Status.Rituale - Alles für Ihr Charisma!

2-tägiges Seminar für Frauen gemeinsam mit Silke Foth:
Erfahren Sie, wie Sie Status-Spiele und Business-Rituale erkennen und wie Sie angemessen mit Stimme und Körpersprache darauf reagieren. 

Termine: 14. + 15.11.2023, 1. Tag 10:00-18:00 Uhr, 2. Tag 9:00-17:00 Uhr

Ort: freiraum München, Saarstr. 5, 80797 München

Weitere Informationen

Ich würde mich sehr freuen, Sie bei einem meiner Trainings begrüßen zu dürfen! Leiten Sie die Termine gerne an Interessierte weiter! Vielen Dank!